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Innere Kündigung

Ein Beitrag von Hermann Stieglbauer

Haben Sie schon mal gekündigt? auch "innerlich"?

Was ist eigentlich „Innere Kündigung“?

Bei meiner Startfrage eines Workshops, wie denn die momentane Gefühlslage sei, kamen folgende Statements von den Teilnehmern:

„frustriert, orientierungslos, verärgert, angespannt, unruhig, gestresst“

Diese Aussagen standen nun für alle sichtbar an der Pinnwand.

Ein Teilnehmer sagte zu mir: „Was müssen Sie von uns für einen Eindruck haben. Das klingt, als hätten wir alle innerlich gekündigt!“ Die Gruppe war beschämt und es wurde leise.

Daraufhin erwiderte ich folgendes:

„Innere Kündigung ist das Stadium, bei dem der Mitarbeiter endgültig entschieden hat, die Firma nicht mehr zu verlassen.“

Die Gruppe schmunzelte zuerst und wurde spürbar nachdenklich.

Was ist also der Unterschied zwischen „innerer Kündigung“ und „De- bzw. Motivation“?

Das Wort „Motivation“

kommt ursprünglich aus dem lateinischen Wort „movere“, also bewegen.
Wenn Sie einen Mitarbeiter haben, welcher aus Ihrer Sicht meckert, ist das erstmal kein grundsätzlich schlechtes Zeichen. Er redet, er moniert, er kritisiert. Er tut was. Er ist also in Bewegung.

  • Wer über den eigenen Ärger spricht, möchte noch gehört werden und etwas verändern und bewegen im Unternehmen.
  • Wer nichts mehr beklagt, hat meistens schon abgeschlossen.

Abschließend sagte ich dann zu den Teilnehmern:

„Wenn Sie Kritik von jemandem bekommen, sollten sie sich fragen: Was ist die Botschaft?“.

Ein Raunen ging durch den Raum, als ich dies in die Runde sprach.

Die Teilnehmer waren irgendwie erleichtert, denn Sie waren ja im Workshop, um etwas zu bewegen.

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